Petra Lucas ist Landtagskandidatin der Grünen

Im Wahlkreis Bramsche wurde Petra Lucas aufgestellt, und setzte sich durch.

Petra Lucas setzt sich durch. Belm. Petra Lucas ist Landtagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Bramsche. Die 52-jährige kaufmännische Angestellte aus Ostercappeln-Haaren setzte sich in einer Kampfabstimmung gleich im ersten Wahlgang gegen zwei männliche Mitbewerber durch.

Die Kandidatur von Lucas kam dabei für manchen Teilnehmer der Parteikonferenz überraschend. Erst zu Beginn der Versammlung im Landgasthaus Kortlüke in Vehrte hatte sie selbst die Hand gehoben und ihren Hut in den Ring geworfen, als Sitzungsleiter Johannes Bartelt laut in den Raum fragte, ob es neben Hans-Joachim Berg (61, Bohmte) und Christian Kolfen-Bohnenkamp (56, Ueffeln-Balkum) noch weitere Interessenten an der Grünen-Landtagskandidatur gebe. Aus dem Bewerber-Duo war somit urplötzlich ein Trio geworden.

Petra Lucus setzte sich durch
Bild (Bramscher Nachrichten/ Marcus Alwes); Filiz Polat (amtierende Landtagsabgeordnete), Petra Lucas, Hans-Joachim Berg, Christian Kolfen-Bohnenkamp.

Ratsfrau aus Ostercappeln erklärt spontan Kandidatur

Während Berg seine anschließende Kandidatenvorstellung („Ich bin eigentlich kein großer Redner. Noch nicht…“) sehr kurz hielt und auf ein bei allen Parteimitgliedern bereits schriftlich von ihm eingereichtes Porträt verwies, stellte Kolfen-Bohnenkamp („Ich bin hier noch relativ jung Mitglied“) sich als Agrarfachmann mit pragmatischen Ansätzen vor. Er wolle „konventionelle Landwirte begeistern, bei Bündnis 90/Grüne mitzumachen“, hob er heraus. Vor allem, um schrittweise, aber nachhaltige Reformen in der Agrarwirtschaft auf den Weg zu bringen. Seine Berufskollegen und sich selbst sah und sieht Kolfen-Bohnenkamp dabei „in einem Lernprozess“ sowie „in einer Bringschuld“.

Die besondere Neugier der etwas mehr als 20 anwesenden Grünen-Mitglieder – fast ausnahmslos aus der Altersgruppe Ü50 – galt dann aber Petra Lucas. Diese verwies (ähnlich wie ihr Mitbewerber Berg) auf persönliche Politikerfahrung aus der Gemeinderatsarbeit, forderte bei Kindertagesstätten und Bildung eine noch stärkere finanzielle Entlastung der Kommunen durch das Land Niedersachsen und wandte sich gegen diverse bauliche Großprojekte in der regionalen Straßen-Infrastruktur. Beispielsweise den Weiterbau der Autobahn-33-Nord von Belm nach Wallenhorst, aber auch massive Veränderungen im Bereich der Bundesstraßen 65 und 51. Lucas machte zudem deutlich, dass sie sich noch höhere Investitionen der öffentlichen Hand in den Ausbau des ÖPNV bei Bus- und Bahnangeboten wünsche. Ferner wolle sie sich für „mehr Tierwohl in den Ställen einsetzen“.

Längere Diskussionen um Landwirtschaftspolitik

Aussagen, die offenbar die grüne Seele der anwesenden Mitglieder spürbar deutlicher streichelten als manche landwirtschaftspolitische These von Kolfen-Bohnenkamp. Dessen Aufruf zu Differenzierung und Lösungen mit Augenmaß im Agrarbereich („Wir können nicht einfach sagen, das ist gut, und das ist schlecht. Es ist komplizierter“), mochte erkennbar und vernehmbar nicht jeder Teilnehmer dieser Parteikonferenz folgen. Im Abstimmungsergebnis bei der Kandidatenaufstellung wurde das dann auch deutlich: Lucas erhielt zwölf Stimmen, Kolfen-Bohnenkamp sieben und Berg zwei. Eine klare Sache.

Die Landtagskandidatin der Öko-Partei wird sich nun in ein Ringen um das Direktmandat im Wahlkreis (Bramsche, Wallenhorst, Belm, Bohmte und Ostercappeln) begeben und dabei gegen CDU-Bewerber Clemens Lammerskitten und SPD-Mann Guido Pott antreten. Die FDP, die Linken und die AfD haben hingegen noch keine Wahlkreiskandidaten benannt. Die Landtagswahl selbst findet im Januar 2018 statt.

Quellenangabe: Bramscher Nachrichten/ Marcus Alwes