Gegen A33-Lückenschluss
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- Kategorie: Straßenbau
- Veröffentlicht am Sonntag, 03. Februar 2008 09:02
- Geschrieben von Friedemann Keller
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Bohmte fällt Belm und Wallenhorst bei A33 in den Rücken
In seiner Beratung Ende Februar 2008 hat der Verwaltungsausschuss leider beschlossen, den geplanten Lückenschluss der A33 von Belm nach Wallenhorst mit fadenscheinigen Begründungen zu unterstützen. Er fällt damit nicht nur den Gemeinden Belm und Wallenhorst in den Rücken, in denen die CDU jeweils mit Abstand die größte Fraktion stellen und die sich - mit guten Argumenten - gegen die Verlängerung der Autobahn durch das FFH-Naturschutzgebiet im Wallenhorster Bergland ausgesprochen haben. Offenbar soll jetzt auf diese Weise versucht werden, für „gute Stimmung“ bei den Befürwortern zu sorgen und das Projekt doch noch durchzusetzen.
Es ist schon merkwürdig, dass man zuerst dieses Gebiet wegen seiner natürlichen Gegebenheiten (hier leben u.a. 30 vom Aussterben bedrohte Tierarten!) unter den besonderen Schutz der strengen „Fauna Flora Habitat“-Richtlinie der EU stellt und wenige Jahre später davon nichts mehr wissen will. Welche Abwehrreaktionen vor den Belastungen eines solchen Straßenprojektes auch bei den betroffenen Anwohnern hervorrufen, sehen wir ja hier bei uns im Kleinen bei der möglichen Nord- oder Ostumgehung um Bohmte. Was ist das aber gegen den Lärm einer Autobahn! Aber hier in Bohmte ist man anscheinend weit genug weg von den Belastungen der A33. Da kann man sich leicht dafür aussprechen.
Irritierend sind auch die teils hanebüchenen Argumente von Bohmter Seite, die für die Unterstützung des Projekts aufgebracht werden. So wurde in der Sitzung als eines der wichtigsten Begründungen angeführt, dass man die Menschen in Schwagstorf und Venne vor Durchgangsverkehr schützen wolle. Dieses Argument ist deshalb völlig aus der Luft gegriffen, weil - zurecht - wohl kaum jemand von Bohmte auf die Idee kommt, zuerst nach Belm auf die Autobahn zu fahren, wenn er eigentlich Richtung Bremen möchte. Mit dem Autobahnausbau nichts zu tun hat auch das zweite Hauptargument: der mögliche, in der Planung befindliche Ausbau der B51 nach Belm. Die dann ausgebaute Strecke nach Osnabrück soll mögliche zusätzliche Verkehre (z.B. durch den Hafenausbau am Mittellandkanal) aufnehmen und für deren flüssigen Abfluss nach Süden sorgen. Nur dafür braucht man keinen Lückenschluss.
Wir Bohmter sollten eine solch fehlgeleitete Planung nicht mitmachen, die vor Gericht ohnehin kaum Bestand haben wird und von Seiten des Bundes bereits jetzt völlig unterfinanziert ist. Hier sollen nicht nur Steuergelder sinnlos versenkt, sondern Naturräume für immer zerstört werden, die für uns alle auch Naherholungsgebiete sind und bedrohten Tierarten noch(!) einen Lebensraum bieten. Das „C“ im Namen der Unionsparteien, sollte deren Unterstützer zusätzlich daran erinnern, dass Sie sich mit dem Bezug auf das Christentum auch auf einen biblischen Bewahrungsauftrag für die Schöpfung stützen. Deshalb: Kommen Sie Ihrem konservativen (lat. bewahrenden) Ideal nach und schützen Sie das Wallenhorster Bergland vor einer - auch für Bohmte unnötigen - Autobahn. Anwohner und Natur werden es Ihnen danken.
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