Legehennenhaltung in Hunteburg

Legehennenhaltung in Hunteburg

Stallbau: Möglichkeit der Klage offen

Grüne sprachen mit Anwohnern in Schwege

Um Möglichkeiten der Einflussnahme auf die beantragte Erweiterung der Legehennenhaltung auf 235.000 Tiere in Schwege am Grünen Weg ging es bei einem Ortstermin, zu dem sich Vertreter der Grünen mit betroffenen Anwohnern verabredet hatten. Professor Hermann van den Weghe informierte über Erfahrungen in Badbergen-Wehdel, wo mit Unterstützung der gesamten Gemeinde ein Stall für 300.000 Tiere verhindert werden konnte.

Foto: Anläßlich eines Ortstermins sprachen Professor van den Weghe (re) und Grüne (li. Bundestagskandidat Dr. Arnulf Nüßlein) mit Anwohnern über die geplante Erweiterung der Legehennenhaltung in Schwege. In Hintergrund der bisherige Stall mit 160.000 Tieren.

Zwar hat der Erörterungstermin zur Behandlung der vorgebrachten Einwendungen stattgefunden, eine Entscheidung über die Genehmigung ist aber vom Landkreis als zuständige Behörde noch nicht gefallen. Bisher sei seitens der Deutschen Frühstücks-Ei als Antragstellerin lediglich eine Reduzierung um einen halben Stall mit 20.000 Tieren abgeboten worden, berichtete Anwohner Frank Igelmann. Ziel sei es aber, die Standorte der geplanten Ställe zu verändern, um die Immissionen verringern zu können.

Schon die bisherigen Ställen verursachen vor allem im Sommer unangenehme Gerüche, berichteten die Anwohner. Grünen-Kreisgeschäftsführer Johannes Bartelt wies darauf hin, dass der Kreis bei ähnlichen Anträgen in Merzen und Voltlage jetzt erstmals Biofilter vorzuschreiben gedenke, um die Geruchs- und Staubbelastungen für Mensch und Umwelt verringern zu können. Insofern dürfe Hunteburg nicht schlechter gestellt werden und es müsse auch hier im Falle einer Genehmigung der Einbau solcher Filter auferlegt werden.

Eine weitere Konzentration der industriellen Geflügelhaltung in Hunteburg mit den Standorten Welplage und Kienpohl auf über 500.000 Tiere kann nach Einschätzung des Bundestagskandidaten der Grünen, Dr. Arnulf Nüßlein, die Entwicklungsmöglichkeiten der örtlichen Landwirte beeinträchtigen. Deshalb müsse es im zukünftigen Bundestag dringlich zu einer Neubestimmung der Privilegierung im Baugesetzbuch kommen, von der nicht-landwirtschaftliche Haltungen zukünftig ausgeschlossen werden müssten.

Professor van den Weghe sagte Unterstützung zu bei der kritischen Durchleuchtung der Planungen. Geklärt werden müsse die Verträglichkeit der steigenden Belastungen vor allem aus Gerüchen und Stäuben für Mensch und Umwelt. Soweit es keine Einigung gebe, stehe den Einwendern die Möglichkeit der Klage offen.